Attacke! Den Schimmelpilzen den Kampf ansagen

  • 23.04.2013

    Attacke! Den Schimmelpilzen den Kampf ansagen

  • Schimmel schleicht sich ein: Leise und zunächst unsichtbar setzt er sich fest und macht sich breit. Wird er entdeckt, hat er meist bereits Fuß gefasst - was seine Bekämpfung noch erschwert. Schimmelsporen verbreiten sich über die Luft - und so gelangen sie auch in den menschlichen Körper: Wir atmen Schimmelsporen ein, aber nicht mehr aus. Doch den Schimmelpilzen lässt sich der Kampf ansagen.

    Die luftige Welt der Pilze

    Verpilzungen im Körper können nicht nur das Immunsystem beeinträchtigen, sondern auch Organe schädigen. Reinen Sauerstoff mögen sie zwar nicht so gerne, doch ihre Verbreitung findet zum großen Teil über die Luft statt: Schimmelpilzsporen fliegen. Unsichtbar sind sie ständig unterwegs und lassen sich nieder, wo auch immer sich ein angenehmes Plätzchen findet. Gelangen sie mit der Atmungskette in den menschlichen Körper, so löst das Immunsystem umgehend eine massive Attacke auf die Eindringlinge aus. Ist das Immunsystem allerdings "geschädigt", zum Beispiel durch den Virenbefall einer Grippe, so können sich die Schimmelpilze auch im Menschen breitmachen. Werden dem Immunsystem ständig Schimmelpilzsporen zugemutet, so kann auch diese Dauerbelastung zu einer Beeinträchtigung des Immunsystems führen. Die stärkste Verbreitung der Schimmelpilze findet von Juni bis Oktober statt, am geringsten ist der Sporeneintrag von Januar bis März.

    Was Schimmelpilze lieben

    Einige Faktoren begünstigen das Wachstum von Schimmelpilzen. Optimale Bedingungen für das Wachstum von Schimmelpilzen. Optimale Bedingungen für das Wachstum von Schimmelpilzen sind: - ein geringer Luftaustausch (Luftwechselrate) im Raum - eine hohe Luftfeuchtigkeit (Badezimmer) - Wärmebrücken (das Abkühlen der warmen Innenraumluft an der kalten Wand, was zur Bildung von Schwitz- oder Kondenswasser führt).

    Dem Pilz die Sporen nehmen

    In der Praxis sind es vor allem die Ecken der Zimmerdecke zur Außenfassade hin, die besonders gefährdet sind, aber auch Außenwände, an denen Wandpaneele angebracht sind oder an denen Möbelstücke ohne einen Mindestabstand (5 cm) aufgestellt wurden. Die Bestandteile der Raufasertapete (Papier, Holzspäne, Kleister) mögen die Schimmelpilze besonders gerne. Um die Luftwechselrate zu verbessern, ist regelmäßiges, kurzes Lüften zwar angeraten, doch steigert es meist noch die Luftfeuchtigkeit im Raum.

    Lüften und seine Nachteile

    Regelmäßiges Lüften zieht nicht nur hohe Energiekosten nach sich, sondern ist insbesondere für Allergiker meist wenig geeignet. Auch bei hoher Lärmexposition bzw. Abwesenheit der Bewohner erübrigt sich ein Lüften - zum Beispiel aus versicherungstechnischen Gründen. Die relative Luftfeuchte im Raum sollte nie mehr als 40 bis 50 Prozent betragen. Das Sicherstellen einer konstanten und Schimmelpilz vermeidenden Luftfeuchte lässt sich mit einem Luftentfeuchter kontrollieren und steuern.

    Raus aus dem Haus

    Hat sich der Schimmel bereits festgesetzt, so hilft nur noch ein Sanierungskonzept, denn befallenes und feuchtes Mauerwerk muss entfernt werden. Eine Peroxycarbon-Lösung zur Schimmelbekämpfung ist wirksam und für den Menschen ungiftig. Zusätzlich müssen die Ursachen, wie etwa Wärmebrücken, behoben werden. Zur Innendämmung der kalten Außenwände eignen sich Kalziumsilikatplatten, die jedoch recht teuer sind.

    Bis zu 4 Liter Wasser pro Person

    Nachts gibt ein Schläfer ungefähr 1,5 Liter Wasser an die Raumluft ab, eine dreiköpfige Familie produziert 7 bis 12 Liter Wasser täglich. Dieses Wasser erhöht die Luftfeuchtigkeit. Ein Luftentfeuchter reguliert die Luftfeuchtigkeit und sorgt so für ein konstantes Raumklima.

    Der Schimmelpilz verweigert die Aussage

    Wer nun für die Behebung der entstandenen Schimmelschäden verantwortlich ist, lässt sich meist nur in einem Schlichtungsverfahren oder vor einem Gericht klären. Gutachten werden angefertigt und das Gericht wägt die Argumente der Parteien ab. Ein Blick in die Fachliteratur nennt einige der Rechtssprechungen im Kampf zwischen Mieter und Vermieter bzw. Bauherr und Baufirma. Viele Tipps, wie dem Störenfried Schimmel zu Leibe gerückt werden kann, steuern auch die bei.

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