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Ein neues Haus zu kaufen heißt meistens auch, sich eine neue Einrichtung anzuschaffen. In deutschen Schlafzimmern werden immer öfter die opulenten Boxspringbetten gesehen, die in Skandinavien und den USA eine lange Tradition haben. Doch sind sie tatsächlich für jeden die richtige Wahl?
Boxspringbetten wirken majestätisch und gemütlich. Ihre hohen Matratzen und die gepolsterten Kopfteile laden direkt dazu ein, in einem solchen Bett nicht nur zu schlafen, sondern auch fernzusehen oder zu lesen. Sie stehen für Gemütlichkeit pur und sind zu einem Riesentrend in deutschen Schlafzimmern geworden. Doch was unterscheidet sie von den typischen deutschen Betten?
Die Anatomie von Boxspringbetten
Der Name dieser luxuriösen Schlafstätten beschreibt den Aufbau der Betten. Box steht für Kasten, Spring heißt Feder. Wörtlich übersetzt bedeutet es also „Federkasten“, und genau das macht den Unterschied. Das Untere des Bettes ist ein Kasten, indem sich die Federn befinden, auf denen wiederum das Untergestell ruht. Auf dem Untergestell liegt die ebenfalls gefederte Matratze, und obenauf – zumindest wenn es sich um die skandinavische Variante eines Boxspringbettes handelt – liegt der Topper, eine weiche Auflage, die mehrere Zentimeter dick sein kann. Mit einem farblich abgestimmten, weich gepolsterten Kopfteil ist das Bett dann komplett.
Was sind die Vorteile dieser Betten?
Dass die sogenannten Interkontinental-Betten früher hauptsächlich in großen Hotelketten zum Einsatz gekommen sind, gibt einen eindeutigen Hinweis auf ihre Variabilität und Stabilität. In einem Hotel muss ein Bett zu jedem Gast passen, ob er nun klein und schmal oder groß und schwer ist. Gut gefederte Boxspringbetten passen sich also jedem Körper perfekt an.
Was zudem für die Betten spricht, ist ihre enorme Einstiegshöhe von rund 60 bis 70 Zentimetern, die besonders für ältere Menschen oder Personen mit Rückenproblemen eine echte Erleichterung im Alltag sein kann. Man kommt leicht hinein und auch wieder heraus, was als besonders komfortabel empfunden wird.
Die Optik ist auch ein weiterer Punkt, der als Vorteil wahrgenommen wird. Die mondänen Betten mit ihren dicken Matratzen und der mächtigen Ausstrahlung machen optisch etwas her. Ein so großes Kopfteil findet sich bei kaum einem anderen Bett, die verschiedenen Rahmen sind häufig mit schönen Stoffen oder sogar mit Leder bezogen. Dadurch ergibt sich eine extrem hochwertige Ausstrahlung, die sich jedoch auch in einem höheren Preis niederschlägt. Je komfortabler die Ausstattung, umso tiefer müssen Verbraucher für diese Betten in die Tasche greifen.
Ein gutes Bett kann sich auch bei Personen mit Schlafstörungen lindernd auswirken, auch wenn diese ganz verschiedene Ursachen haben können.
Die Nachteile von Boxspringbetten
Boxspringbetten haben jedoch auch ihre Schattenseiten. Einmal verfügen sie über einen eher schlechten Luftaustausch, was allerdings auch immer mit dem speziellen Modell zusammenhängt. Die Feuchtigkeit wird schwieriger abtransportiert, sodass Personen, die nachts besonders viel schwitzen, in einem Boxspringbett Probleme bekommen können. Experten empfehlen, das Bett nicht gleich nach dem Aufstehen zu richten, sondern es erst einmal 20 Minuten auslüften zu lassen.
Wer ein großes Boxspringbett kauft, sollte sein Treppenhaus ausmessen – manchmal passen die Teile nicht hindurch. Das kann auch bei einem Umzug zum Problem werden. Die Matratzen lassen sich manchmal schwer austauschen, was jedoch eigentlich ein Ausschlusskriterium ist – denn in der Regel hält das Bett, dessen Gestell im besten Fall aus massivem Holz ist, viel länger als die Matratze.
Manche Matratzen von Boxspringbetten sind zu weich. Welche Härte man braucht, lässt sich anhand des BMI ermitteln.
Welche Matratze ist die richtige?
Es heißt immer, man soll ein Bett vor dem Kauf zur Probe liegen, doch ob es sich auf Dauer bewährt, das zeigt natürlich nur der dauerhafte Alltagstest. Einfacher funktioniert die Wahl der richtigen Matratze, wenn man seinen BMI berechnet und danach entscheidet. Der BMI lässt sich leicht in einem speziellen Rechner ermitteln. Man sagt, mit einem BMI von 25 sollte man Härtegrad 3, bei einem BMI ab 30 Härtegrad 4 bei der Matratze wählen. Das ist die härteste Matratze. Somit wird sichergestellt, dass diese nicht nach kurzer Zeit durchgelegen ist. Die Wahl der passenden Matratze hängt jedoch nicht nur vom Body Mass Index ab, denn wenn jemand groß und schwer ist, dann verteilt sich das Gewicht besser auf der ganzen Matratze.
Kauft man ein echtes Boxspringbett?
Wer von den praktischen Vorteilen eines Boxspringbettes profitieren will, der sollte auch zu einem echten Boxspringbett greifen. Manche günstigen Betten tun aber nur so, als wären sie eines, haben jedoch gar keine Federn in der Box. Der einzige Vorteil, der bleibt, ist dann die Einstiegshöhe.
Wie hochwertig ist die Verarbeitung?
Ein Boxspringbett ist meistens eine Anschaffung für viele Jahre, darum muss man dafür auch etwas tiefer in die Tasche greifen – das lohnt sich aber. Zu einem hochwertigen Bett gehört auch, dass es aus stabilen Materialien gefertigt wurde. So sollte die Box im besten Fall aus Massivholz bestehen und der Topper nicht zu dünn sein.
Ist ein Boxspringbett nun die richtige Wahl für jeden?
Wer gerne komfortabel schläft und auf ein luxuriöses Aussehen seiner Möbel Wert legt, ist mit einem Boxspringbett sehr gut beraten. Das gilt auch für Personen mit Rückenschmerzen oder ältere Menschen. Wer zu Nachtschweiß neigt, sollte ein Exemplar wählen, das besonders gut belüftet ist. Generell sollte man lieber etwas mehr investieren und dafür viele Jahre seine Ruhe haben – seine perfekte Nachtruhe.