Die Kluft der Nettoeinkommen wird in Deutschland immer größer. Das Einkommen der Großverdiener steigt und die Zahl jener, die viel verdienen, bleibt jedoch konstant. Die Zahl jener, deren Einkünfte unter dem Durchschnitt liegen, steigt im Gegensatz dazu jedoch rasant an. Da die Wirtschaft in den letzten Jahrzehnten nur leicht anstieg, die Preissteigerungskurve jedoch wesentlich steiler nach oben stieg, ist die Kaufkraft real gesunken. Jeder Bürger in Deutschland hat nur mehr 98,5 Prozent des damaligen Einkommens zur Verfügung.
Eine Gegenüberstellung der Wohnungskosten für eine Mietwohnung mit 70 m² (mittlerer Wert), dem durchschnittlichen Einkommen der Städte und den Prozentanteilen für den Wohnbedarf:
Stadt | Nettokaltmiete | Nettohaushaltseink. | Gesamtmiete | Wohnkostenanteil |
Braunschweig | 5,50 Euro | 3048,- Euro | 550,- Euro | 18 Prozent |
Düsseldorf | 8,50 Euro | 3841,- Euro | 760,- Euro | 19,8 Prozent |
Hannover | 6,0,- Euro | 2916,- Euro | 585,- Euro | 20,1 Prozent |
Bremen | 6,25 Euro | 2939,- Euro | 602,50 Euro | 20,5 Prozent |
Lübeck | 5,75 Euro | 2735,- Euro | 567,50 Euro | 20,7 Prozent |
Köln | 7,9 Euro | 3413,- Euro | 718,- Euro | 21 Prozent |
Dresden | 5,8 Euro | 2690,- Euro | 571,- Euro | 21,2 Prozent |
Hamburg | 8,0 Euro | 3339,- Euro | 725,- Euro | 21,7 Prozent |
Stuttgart | 8,9 Euro | 3576,- Euro | 790,- Euro | 22 Prozent |
Frankfurt | 8,2 Euro | 3304,- Euro | 739,- Euro | 22,4 Prozent |
Berlin | 6,20 Euro | 2601,- Euro | 599,- Euro | 23,0 Prozent |
Schwerin | 5,55 Euro | 2.379,- Euro | 553,50 Euro | 23,3 Prozent |
München | 10,7 Euro | 3858,- Euro | 914,- Euro | 23,7 Prozent |
Kiel | 7,- Euro | 2618,- Euro | 655,- Euro | 25 Prozent |
Rostock | 6,85 Euro | 2.340,- Euro | 644,50 Euro | 27,5 Prozent |
In Berlin beträgt die durchschnittliche Kaltmiete also 6,20 Euro pro Monat und Quadratmeter in München hingegen 10,70 Euro. Trotzdem ist die Prozentbelastung für das Wohnen in München nur um 0,7 Prozent höher. Das liegt vor allem daran daran, dass das mittlere Einkommen in München wesentlich höher ist als in Berlin. Die deutschen Metropolen liegen trotz der hohen Mieten bei der Prozentbelastung jedoch im unteren Durchschnitt. In Paris beträgt der Mietaufwand zum Beispiel 35 Prozent des Einkommens, in London 40 Prozent und in New York sogar 43 Prozent.
München gehört zu den teuersten Wohngegenden in Deutschland, trotz alledem boomt der Wohungsmarkt. Eine Sekretärin oder ein Sekretär verdient dort durchschnittlich 2.281 Euro brutto, der Höchstlohn liegt bei 6.000 Euro. In Sachsen-Anhalt verdient die gleiche Berufsgruppe durchschnittlich 1.667 Euro und der Höchstsatz liegt bei 2.500 Euro. So verdient man in München zwar durchschnittlich um 30 Prozent mehr, der Wohnungspreis ist jedoch um 70 Prozent höher. Daraus ergibt sich, dass das Leben trotz geringerem Gehalt in Sachsen-Anhalt günstiger ist.
Erstellt man einen , dann stellt sich heraus, dass sich das Haushaltseinkommen aus mehreren Teilsummen zusammensetzt. An erster Stelle steht das Einkommen der Erwerbstätigen, dazu kommen Sozialleistungen wie Krankengeld oder Arbeitslosengeld. Zinserträge aus Vermögen, Unterstützungszahlungen durch Familienmitglieder oder das Vermögen selbst, zählen ebenso zu den Einkommensteilen. Der Vergleich ergibt auch ein Süd-Ostgefälle der Bruttoeinkommen. Im Münchner Raum liegen die Gehälter weit über den Durchschnitt, das liegt auch daran, dass sich viele große Unternehmen dort angesiedelt haben und die Nachfrage steigt. Dadurch hat sich jedoch auch am Immobiliensektor einiges geändert.
Das Einkommen hängt natürlich vom beruflichen Status der Person ab, wobei Selbstständige mit circa 53.000 Euro pro Jahr an der Spitze der Einkommensstatistik stehen. Danach folgen Beamte und Angestellte mit etwa der Hälfte dem Einkommen der Selbstständigen. Arbeiter haben circa ein Drittel der Selbstständigen, auch die Rentner liegen in diesem Bereich. Danach folgen Haushalte mit Arbeitslosengeld mit circa 12.500 Euro, gefolgt von Sozialhilfe- und Grundsicherungsempfänger mit 9.500 Euro. Daraus ergibt sich, dass das Einkommen der Selbstständigen wesentlich höher gestiegen ist, als bei den anderen Einkommensgruppen. Auch zwischen den Geschlechtern klafft eine große Lücke, Frauen haben ein deutlich niedrigeres Einkommen als Männer der gleichen Branche. Auch in Bereichen, wo überwiegend Frauen arbeiten, wie im Einzelhandel werden niedrigere Löhne bezahlt, wie in Männerbranchen, zum Beispiel im Fahrzeugbau.
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