Baufinanzierungen sind aktuell günstig erhältlich, es lauern allerdings Stolperfallen auf Interessierte. Das günstige Zinsniveau verleitet Mieter dennoch, über den Traum vom Eigenheim nachzudenken. Nachfolgend erklären wir, welche Punkte im Bereich Baufinanzierung zu beachten sind.
Der Traum von Eigenheim bleibt für viele Menschen nicht länger eine Wunschvorstellung. Angesichts der aktuell niedrigen Zinsen verwirklichen sich immer mehr Menschen diesen Traum. Gründe für ein Eigenheim gibt es genügend: Einige Menschen haben das Zahlen hoher Mieten satt, andere möchten sich im „Betongold“ für das hohe Alter absichern. Genauso gibt es aber auch Risken bei der Baufinanzierung.
Die Werbung der Banken lässt Kunden wissen: Der Traum vom Eigenheim ist aktuell günstig erhältlich. Bevor Interessierte aber damit beginnen, bildlich das Wohnzimmer einzurichten, sollten sie sich die nachfolgenden Tipps zu Herzen nehmen.
Trotz - oder gerade wegen - der aktuell niedrigen Zinsen, gibt es zahlreiche Stolperfallen für Immobilienkäufer. Auch wenn die Zinsen aktuell günstig sind, könnte ein kleiner Zinsanstieg um nur drei Prozentpunkte über das derzeitige Zinsniveau die monatlichen Raten für das Darlehen verdoppeln. Experten raten Interessierten, eine langfristige Zinsbindung von 15 bis 20 Jahren zu sichern. Für diese Laufzeit fallen aktuell ab drei Prozent an. Immobilienkäufer erhalten im Gegenzug eine langfristige Planungssicherheit und müssen sich nicht in wenigen Jahren Gedanken über die Anschlussfinanzierung machen.
Tatsächlich haben günstige Zinsen ihre Vorteile, jedoch nur für Immobilienkäufer, die ein stolzes Gehalt und entsprechende Reserven besitzen. Der größte Vorteil niedriger Zinsen ist die rapide Abzahlung des Kredits, indem man die Einsparung bei den Zinsen für die Tilgung nutzt. Als Faustregel gilt: Tilgungs- und Zinssatz sollten zusammen etwa sechs Prozent ergeben.
Einige Kreditinstitute finanzieren den Immobilienkauf oder -bau bis zu 110 Prozent des Kaufpreises. In diesem Fall haben Kreditnehmer die Möglichkeit, mit den zusätzlichen zehn Prozent die Immobilie (teilweise) zu renovieren oder andere Kaufnebenkosten zu begleichen. Dennoch sollten Verbraucher mindestens 20 Prozent des Kaufpreises sowie alle anfallenden Kaufnebenkosten mit eigenen Mitteln begleichen. Wenn die Immobilie bei unvorhergesehenen Ereignissen, etwa einer Scheidung, verkauft werden muss, kann eine hohe Beleihung zu einem finanziellen Engpass führen.
Auf der anderen Seite stehen Banken, die aufgrund der Finanzkrise ihre Risikoaufschläge für Verbraucher mit geringem Eigenkapital erhöht haben. Die günstigen Zinsen gelten folglich nur für 45 bis 60 Prozent des Kaufpreises, wie die Stiftung Warentest ermittelt hat. Um die großen Zinsaufschläge zu vermeiden, müssen Kreditnehmer, wie zuvor empfohlen, möglichst viele Eigenmittel mobilisieren. Bereits wenige tausend Euro zusätzliches Eigenkapital kann den Zinssatz spürbar verringern.
Der Traum vom Eigenheim wird nicht über Nacht erfüllt. Viel mehr handelt es sich um einen langjährigen Prozess, der eine ausreichende Planung und große finanzielle Aufwendungen erfordert. Selbst die beste Planung kann jedoch keine unvorhersehbaren Situationen prognostizieren. Ein kleiner Brand in der Küche, ein starker Wind, der das Dach abreißt, eine Reparatur am Pkw - dies und vieles mehr sind unvorhersehbare Ereignisse, die teuer werden können. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, nicht den letzten Cent für das Eigenkapital aufzuwenden. Jede Familie sollte eine Sicherheitsreserve besitzen. Als Faustregel gilt: Drei bis sechs Netto-Monatseinkommen sind für unvorhersehbare Kosten ausreichend.
Wie gewonnen, so zerronnen. Das günstige Zinsniveau hat einen nicht zu vernachlässigen Nebeneffekt: Es trägt zum Preisanstieg der Wohnimmobilien bei. Insbesondere in den deutschen Großstädten ziehen die Preise stark an. Dies hängt unter anderem auch mit dem Rückstand beim Wohnungsbau aber auch dem vermehrten Zuzug zusammen.
Im Bereich der Eigentumswohnungen gibt es neben den Selbstnutzern auch Kapitalanleger, die ihr Erspartes in das boomende Betongold investieren möchten. Vor zwei Jahren wies ein Baugeldvermittler darauf hin, dass in einigen Orten die Finanzierungskosten von den Kaufpreissteigerungen amortisiert werden.
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