Das Thema Nachhaltigkeit bringt hinsichtlich der Beheizung von Gebäuden immense Herausforderungen mit sich. Die Frage, welche Lösungen langfristig tatsächlich eine klimafreundliche Wärmeversorgung ermöglichen, ist nicht einfach zu beantworten. Gewerbetreibende, die eine Werkstatt effizient heizen möchten, benötigen leistungsstarke Systeme mit möglichst kurzer Vorlaufzeit. Nachfolgend werden Werkstattöfen und Infrarotheizen thematisiert.
Heizen mit Holz – Werkstattöfen bringen wohlige Wärme
Holz wird als klimaneutraler Brennstoff betrachtet. Beim Verbrennungen wird die identische Menge CO2 ausgestoßen, die der Baum aus der Atmosphäre während seines Wachstums zuvor aufgenommen hat. Sogenannte Werkstattöfen können eine sinnvolle Option sein, um sich den Rohstoff Holz zur Beheizung zunutze zu machen. Dabei handelt es sich um Heißluftöfen, die nach dem Konvektionsprinzip funktionieren: Kalte Luft wird im unteren Bereich des Ofens angesaugt, nach oben am heißen Brennraum vorbeigeleitet und dabei erwärmt. Die Hitze wird mit Scheitholz erzielt. Auch die Verwendung von Briketts ist denkbar. Die warme Luft strömt anschließend im oberen Bereich des Ofens aus und trägt so zur Steigerung der Raumtemperatur bei.
Entscheidend ist, dass die Leistung des Konvektionsofens der Raumgröße gerecht wird. Stimmt das Verhältnis nicht, überhitzt die Werkstatt oder die Wärme ist unzureichend. Auf der Ofenseite, einem Onlineshop für Öfen und Zubehör, sind Modelle mit einer Leistung zwischen 6 und 30 kW namhafter Marken wie Kanuk erhältlich. Der Fachgroßhandel rät bei mäßig isolierten Werkstätten zu 0,1 kW Heizleistung pro Quadratmeter. „Wenn Sie also 60 m2 beheizen möchten, reichen 6 kW in der Regel aus“, so die Erklärung im Werkstattofen Ratgeber. Allerdings gelte diese Orientierungshilfe lediglich bei Raumhöhen von zwei bis drei Metern. „Bei Industriehallen oder Werkstätten mit höheren Decken sollten Sie vor allem das Raumheizvermögen des Ofens betrachten“, heißt es weiter. Das Raumheizvermögen zeigt auf, wie viele Kubikmeter mit einer Heizleistung (kW) beheizt werden können. Die Angabe dieses Werts in den Produktbeschreibungen der Ofenhersteller hilft bei der Kaufentscheidung. Nach DIN 18893 wird nach drei verschiedenen Heizbedingungen unterschieden:
1. günstige Heizbedingungen (max. 1 Außenwand mit max. 5 m Länge, Innenwände grenzen an Räume mit Beheizung)
2. weniger günstige Heizbedingungen (max. 1 Außenwand mit max. 5 m Länge, Innenwände grenzen an Räume ohne Beheizung)
3. Ungünstige Heizbedingungen (2 Außenwände, Innenwände grenzen an Räume ohne Beheizung)
Harmoniert der Werkstattofen hinsichtlich seiner Leistung mit der Räumlichkeit, sorgt er für behagliche Wärme zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. Um die erzeugte Wärme nicht nur zum Heizen zu nutzen, können sich Gewerbetreibende für wasserführende Öfen entscheiden. Sie erhitzen Wasser in einem integrierten Behälter und stellen es beispielsweise dem Nutzwassersystem bereit. So kann das Erwärmen von Brauchwasser effektiv mit der Heizung verbunden werden.
Harmoniert der Werkstattofen hinsichtlich seiner Leistung mit der Räumlichkeit, sorgt er für behagliche Wärme zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. Um die erzeugte Wärme nicht nur zum Heizen zu nutzen, können sich Gewerbetreibende für wasserführende Öfen entscheiden. Sie erhitzen Wasser in einem integrierten Behälter und stellen es beispielsweise dem Nutzwassersystem bereit. So kann das Erwärmen von Brauchwasser effektiv mit der Heizung verbunden werden.
Wichtig zu wissen: Beim Betrieb von Konvektionsöfen kann es durch das Ansaugen von kalter Luft in Bodennähe zu Luftverwirbelungen kommen. Ist die Umgebung sauber, ist dies kein Problem. In Schreinereien oder anderweitigen Gewerbeimmobilien, wo täglich Schmutz auf den Fußboden gelangt, kann dies jedoch zu unangenehmen Situationen am Arbeitsplatz führen. Wirbeln beispielsweise Späne durch die Raumluft und landen in den Augen der Mitarbeiter, sind schwere Arbeitsunfälle denkbar. Vorbeugen lässt sich mit einem Untergestell. Alternativ wird der Ofen an eine externe Luftzufuhr angeschlossen. Schornsteinfeger können dahingehend fachmännisch beraten. Soll die Verteilung der Warmluft gezielt gesteuert werden, braucht es ein zusätzliches Gebläse.
Nachhaltige Waldwirtschaft ist nicht alles
Das Heizen mit Holz ist allerdings nur dann klimafreundlich, wenn der Brennstoff nicht auf Kosten des Ökosystems gewonnen wird. Will die Bundesregierung ihr Zwischenziel zum Klimaschutz erreichen und die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent senken, müssen fossile CO2-Emissionen kompensiert werden. Zumindest teilweise. Wald gilt dahingehend als vielversprechender Absorber. Schwindet die Waldfläche langfristig, weil die Nachfrage nach Holz zum Verfeuern steigt, muss die Klimaneutralität des Brennstoffs hinterfragt werden. Entscheidend ist somit, dass die Wälder nicht nur nachhaltig bewirtschaftet, sondern auch vermehrt Abfallhölzer energetisch genutzt werden. Sägewerksabfälle sind nur eine der möglichen Alternativen zu frischem Waldholz.
Infrarotheizungen – Heizen mit Strahlungswärme
Anders als bei Werkstattöfen, die Räume mit Konvektionswärme auf Temperatur bringen, wirkt bei Infrarotheizungen Strahlungswärme. Vereinfacht ausgedrückt, erhitzen Werkstattöfen Luft, Infrarotheizungen hingegen feste Körper. Darunter der menschliche Organismus. Wie die Sonne den Körper durch ihre Strahlung wärmt, gibt die Infrarotheizungen infrarote Wellen ab, um Einrichtungsgegenstände und Körper zu erwärmen. Die aufgenommene Strahlungswärme wird vom Mensch in Form von Körperwärme an die Umgebung abgegeben. Da Strahlungswärme direkt wirkt, wird die Temperatur im Vergleich zu Konvektionswärme als höher empfunden. Wie Werkstattöfen, lassen sich Infrarotheizungen nachträglich integrieren. Ist die Stellfläche knapp, sind Systeme zur Deckenmontage optimal.
Infrarotheizungen haben den Vorteil minimaler Wärmeverluste. Aufgrund der direkten Wirkungsweise werden keine Heizkreisläufe erforderlich, die ansonsten für eine nicht zu unterschätzende Schmälerung der Effizienz verantwortlich sind. Gegenüber Zentralheizungen benötigen hochwertige Infrarotheizungen teilweise um 50 Prozent weniger Energie. Um Nachhaltigkeit zu gewährleiste, sollte als Energiequelle allerdings kein Gas, sondern Öko-Strom verwendet werden. Das treibt zwar die Energiekosten in die Höhe, ist für eine klimafreundliche Bilanz aber unausweichlich. Sparpotenzial ergibt sich, weil strombetriebene Infrarotheizungen weder einen Schornsteinfeger notwendig machen noch Wartungskosten verursachen. Im Idealfall erzeugt eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Gewerbeimmobilie den Strom für die Heizung, überschüssige Energie wird in einem Stromspeicher gespeichert. Zu den Anbietern hochwertiger Infrarotheizungen zählen Knebel aus Hessen und die österreichische Redwell Manufaktur GmbH.
Das Wissensmagazin Galileo erklärt das Funktionsprinzip der Infrarotheizungen verständlich an einem privaten Beispiel. Der Praxistest verdeutlicht, wie wichtig bei Infrarotheizungen Qualität, Leistung und eine gute Wärmedämmung des Gebäudes sind:
Weitere Anregungen für eine zukunftsfähige Wärmeversorgung lassen sich einem Positionspapier entnehmen, das unabhängige Experten von Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA), sieben Forschungsinstituten und Hochschulen gemeinsam erarbeitet und im März 2019 veröffentlicht haben. Unter anderem nennen die Fachleute Holzpellets, Scheitholzkessel, Elektro-Wärmepumpen und solarthermische Anlagen. Die Empfehlungen lassen sich online kostenlos herunterladen und richten sich sowohl an Gebäudebesitzer als auch Investoren und Fachplaner.
Pixabay Bilder: LoboStudioHamburg (Werkstatt) / FotoshopTofs (Feuer)