In vielen deutschen Metropolen ist der Immobilienmarkt regelrecht leergefegt. Der Mangel an Häusern und Eigentumswohnungen ist auf den enormen Boom zurückzuführen, der in den vergangenen Jahren stattgefunden hat und von der Niedrigzinspolitik angetrieben wurde. Noch freie Objekte in bester Lage sind für viele unbezahlbar, was zu einer Verlagerung des Marktes führt. Hinzu kommt, dass die politisch initiierte Mietpreisbremse nur unzureichend Wirkung zeigt und die Mieten weiter steigen. Das Kaufinteresse an urbanen B-Lagen sowie Wohnfläche auf dem Land nimmt zu, was diese Gegenden gleichzeitig für Investoren attraktiver macht.
Investoren haben Trend erkannt: B-Lagen und Kleinstädte gewinnen an Nachfrage
Der Umzug vom Land in die Stadt galt lange als sinnvoller Schritt mit lohnenswerten Perspektiven. Die aktuelle Entwicklung auf dem Immobilienmarkt zeigt jedoch in die entgegengesetzte Richtung. Rekordpreise treiben die Menschen wieder vermehrt raus aus den Stadtzentren, weg von überteuerten Mieten. Auch der Blick auf die Aktivitäten von Investmentunternehmen verdeutlicht die Verlagerung des Immobilienbooms von Metropolen in umliegende Gemeinden. Die Deutsche Werte Holding AG mit Sitz in Berlin investiert derzeit unter anderem in Wohn- und Gewerbeimmobilien in A-Lagen kleinerer Städte sowie B-Lagen der Großstädte und trägt damit zu Ausbau sowie Modernisierung bei. Laut der Unternehmung bricht der Immobilienboom nicht ab, sondern verlagert sich, weil A-Lagen in Zentren durch hohe Preise für potenzielle Käufer mit weniger Kapital immer uninteressanter werden. Dementsprechend steigt die Nachfrage nach Immobilien im Umland stetig. Eine hohe Lebensqualität wegen geringerem Verkehrsaufkommen, die gute Verkehrsanbindung an die Zentren und die vergleichsweise überschaubaren Kosten tragen maßgeblich dazu bei. Über Trends der Immobilienbranche macht die DWH Deutsche Werte Holding AG über das Netzwerk LinkedIn aufmerksam, Details zu aktuellen Projekten lassen sich der Internetpräsenz entnehmen.
Warum wohnen in Metropolen zum Luxus avanciert und die Mietpreisbremse wenig geändert hat, thematisierte auch die Sendung ZDF-Zoom. Im folgenden Film spricht die Autorin mit Maklern, Ministern sowie Mietern auf Wohnungssuche:
Baukindergeld als zusätzlicher Faktor in der Trendwende?
Die Tatsache, dass auf Dörfern in Deutschland viele Immobilien leer stehen und in den Städten Wohnungsnot herrscht, prognostiziert eine Trendwende und massives Investitionspotenzial auf dem Land für die kommenden Jahre. Die ersten Auswirkungen zeichnen sich schon heute ab: Die Mietpreise in der Provinz sind 2017 bereits deutlich gestiegen. Teilweise ziehen sie sogar in Regionen an, die unter sinkenden Bevölkerungszahlen leiden. Ein- und Zweifamilienhäuser in mittelgroßen und kleinen Städten werden ebenfalls teurer, weil die Objekte in den Großstädten längst unbezahlbar sind. Ein Ende der Preisspirale ist nicht in Sicht. Stattdessen rufen die Renditechancen abseits der Großstädte zunehmend Investoren auf den Plan.
Das Baukindergeld, eine Eigenheimförderung für einkommensschwache Familien, die nicht zurückgezahlt werden muss, könnte den Boom ankurbeln. Für die erfolgreiche Beantragung müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
Ob es sich um ein Bestandsgebäude, einen Neubau, ein Reihenhaus oder eine Doppelhaushälfte handelt, ist irrelevant. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erklärt: „Laut Koalitions¬vertrag soll ein Bau¬kinder¬geld in Höhe von 1.200 Euro je Kind und pro Jahr eingeführt werden, das über einen Zeit¬raum von 10 Jahren gezahlt wird.“ Eine Familie mit drei Kindern würde somit von 36.000 Euro profitieren. Das Bundesland Bayern will die staatliche Förderung sogar noch ausbauen und vergibt 300 Euro jährlich pro Kind zusätzlich. Momentan kann das Baukindergeld noch nicht beantragt werden. Wie die KfW online bestätigt, steht die Kreditanstalt derzeit „im Aus¬tausch mit dem Bundes¬ministerium des Inneren, für Bau und Heimat (BMI).“
Welche Auswirkungen das beschlossene Baukindergeld auf den Immobilienboom in Kleinstädten und Dörfern im Detail haben wird, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass es viele Familien finanziell entlasten und den Weg ins Eigenheim erleichtern wird.
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