Makler-Trends: Digitalisierung & Franchising
Proteste in Berlin und eine kritische Debatte rund ums Thema bezahlbarer Wohnraum – 2018 haben die Diskussionen richtig Fahrt aufgenommen. Gerade in den Metropolregionen haben die Immobilienpreise erheblich zugelegt. Laut vdpResearch ist zum Beispiel der Preisindex für Berlin um 193 Prozent zwischen 2003 und 2019 gestiegen. Damit liegt die Hauptstadt sogar deutlich vor München, wo der Index um „nur“ 135 Prozent zugelegt hat.
Makler stehen – wenn es um Wohnraum und dessen Vermittlung geht – an vorderster Front und bekommen die Entwicklung hautnah zu spüren. Egal, ob lange Warteschlangen bei Besichtigungsterminen oder der Unmut potenzieller Mieter und Käufer – Makler bekommen alle Reaktionen mit. Gleichzeitig stehen Makler selbst unter Druck. In den letzten Jahren hat sich die Branche – gerade durch die Digitalisierung verändert. Welche Trends werden 2019 für die Branche mitbestimmend sein?
Trend 1: Digitalisierung als Unterstützung
Digitale Medien sind allgegenwärtig und haben auch in der Immobilienbranche Einzug gehalten. Dabei geht es heute nicht so sehr darum, den Immobilienmakler komplett zu ersetzen, sondern ihn zu unterstützen. Diverse Start-Ups haben in den letzten Jahren beispielsweise Lösungen entwickelt, um Maklern die einfache Filterung von Interessenten zu ermöglichen. Software sucht nach gegebenen Parametern jene Personen heraus, die am besten passen.
Parallel gibt es einige weitere Ansätze, um mittels KI (Künstlicher Intelligenz) und smarter Gebäudetechnik eine Brücke zwischen Energiemanagement und Vermietung zu schlagen. Als Trend ist die zunehmende Technisierung des Maklergeschäfts ausmachen. Wer weiterhin ganz vorne mitspielen will, wird sich als Makler mit diesen neuen Applikationen und Anwendungen auseinandersetzen müssen.
Trend 2: Franchise im Maklersegment
Ein zweiter Trend, der in den letzten Jahren zunehmend Fahrt aufgenommen hat, sind Franchisesysteme für Immobilienmakler. Aus dem Food-Segment ist diese Vertriebslösung bereits bekannt. Aber eine Franchise für Makler?
Das Konzept besteht eigentlich schon seit einigen Jahren – eigentlich Jahrzehnten. Erste Franchisesysteme rund um den Vertrieb von Immobilien entstanden bereits in den 1980er und 1990er Jahren. Teils kamen die Ideen aus Deutschland, oft aber auch aus den USA. In den letzten 10 Jahren sind viele Franchisesysteme dazugekommen. Teils fokussiert sich deren Arbeit auf Deutschland, einige Marken sind aber auch international aktiv.
Zu den Vorteilen gehört das Branding der Franchisesysteme und die Möglichkeit, sich als Gründer in eigenen Schulungsakademien aus- und weiterbilden zu lassen. Gerade für den Einzelmakler kann sich das Franchise lohnen. Des Weiteren bieten sich Vorteile dank der fertigen IT-Systeme wie auch eines ausgereiften Marketingkonzepts.
Trend 3: Smart Home Management
Im Bereich Digitalisierung ist Smart Home bereits angeklungen. Heute setzt eine wachsende Zahl von Haushalten auf vernetzte Technik in den eigenen vier Wänden. Es geht auf der einen Seite um einen höheren Wohnkomfort – durch Digitalisierung und Automatisierung. Auf der anderen Seite spielen die Themen Energiewirtschaft und Effizienz hier eine sehr große Rolle.
Die Nachfrage und Entwicklung im Smart Home Segment führt dazu, dass Eigentümer – auch in der Vermietung – vermehrt auf entsprechende Features setzen. Vernetzte Steckdosen, eine zentrale Steuerung der Haustechnik oder sich selbständig schließende Vorhänge und Jalousien – gerade im gehobenen Wohnsegment oft eingesetzte Features.
Für Makler bedeutet diese Entwicklung letztlich zweierlei. Einerseits muss sich jeder Makler mit diesen Funktionen und Wohnelementen auskennen. Die Anforderungen ans Know-how und die Expertise wachsen auch 2019 weiter. Andererseits lässt sich damit ein gewisses Alleinstellungsmerkmal erreichen. Gesteigerte Expertise im Bereich Smart Home bedeutet eine verbesserte Argumentationsfähigkeit und Position in der Objektakquise.
Fazit: Digitale Medien bestimmen Makler-Trends
Worauf werden sich Makler einstellen müssen? Die Bedeutung digitaler Medien wird auch in Zukunft wachsen. Social Media gehört heute schon fast zum guten Ton. Makler werden in den kommenden Jahren noch stärker auf das Internet setzen müssen. VR kann in diesem Zusammenhang – etwa als virtuelle Begehung – durchaus zu einem der nächsten Trends werden. KI und datengesteuerte Analysen spielen schon heute eine Rolle. Durch die automatisierten und effizienter werdenden Prozesse gewinnen Makler die Möglichkeit, sich wieder mehr um Mandanten und Interessenten zu kümmern. Allerdings setzt die Verwendung solcher Techniken voraus, dass sich Makler weiterbilden – auch im Hinblick auf Smart Home. Im Rahmen eines Franchisesystems lässt sich dieses Ziel wahrscheinlich eher erreichen als Einzelmakler, die jeden Aspekt selbst handhaben müssen.