In den eigenen vier Wänden möchte man zur Ruhe kommen. Oft gibt es jedoch einen unangenehmen Nachhall – besonders in weitläufigen Räumen mit großen Fensterfronten und minimalistischem Einrichtungsstil. Um dieses unwillkommene Echo auszubremsen, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. In diesem Artikel verraten wir praktische Tipps, wie sich die Raumakustik zu Hause deutlich verbessern lässt.
Teppiche
Teppiche haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Raumakustik. Besonders in Räumen mit harten Bodenbelägen wie Holz, Laminat oder Fliesen tragen sie erheblich zur Schallabsorption bei. Teppiche minimieren dabei die Reflexion von Schallwellen, die ansonsten ungehindert vom Boden in den Raum zurückgeworfen werden.
Große, hochflorige Teppiche mit dicker Unterlage sind dabei ausgesprochen effektiv. Sie absorbieren deutlich mehr Schall als ihre kleinen und dünnen Pendants. In Bereichen mit hoher Geräuschentwicklung, wie unter dem Esstisch oder im Wohnzimmer, sorgen sie für eine angenehme Raumakustik.
Vorhänge
Ein weiterer Klassiker, der für eine bessere Raumakustik sorgt, sind Vorhänge – sie sollten daher auf der Einkaufsliste für die Wohnung nicht fehlen. Vor allem in modernen Gebäuden, die sich durch weitläufige Fensterfronten auszeichnen, kommen Vorhängen eine tragende Rolle zu. Denn Glasflächen sind dafür bekannt, dass sie schallhart sind und deshalb viel Lärm von außen nach innen dringt. Vorhänge können dazu beitragen, die Reflexion der Schallwellen zu dämpfen.
Empfehlenswert sind Vorhänge, die größer als die Fenster selbst sind. Dadurch kann nicht nur das Fenster, sondern auch ein Teil der angrenzenden Wände abgedeckt werden, was die Effektivität der Schallabsorption wesentlich erhöht.
Kissen
Kissen zählen ebenfalls zu klassischen Wohntextilien, die nicht nur optisch eine gute Figur machen, sondern auch die Raumakustik nachweislich verbessern. Im Gegensatz zu flachen oder harten Kissen eignen sich Kissen mit dichter Füllung wie Daunen, Schaumstoff und Polyesterwatte besser, um Schallwellen erfolgreich zu absorbieren.
Am effektivsten sind Kissen in Kombination mit anderen akustisch wirksamen Textilien. So bieten sich z. B. ein gemütliches Sofa mit Kissen im Wohnzimmer oder ein Sessel mit Polstern im Essbereich an.
Akustikbilder
Akustikbilder sind ebenfalls eine effektive und vor allem auch dekorative Methode, um die Raumakustik zu verbessern. In ihrem Inneren befindet sich ein Absorberkern aus Polyestervlies, der mit einem schallabsorbierenden Textilstoff bespannt ist. Sie dämpfen jedoch nicht nur den Nachhall, sondern verleihen jedem Raum eine persönliche Note.
Nachdem ein Motiv ausgewählt wurde, ist der nächste Schritt die Wahl des Hängungsstils, um die Bilder ansprechend an der Wand zu positionieren. Um eine harmonische und ästhetische Darstellung zu erreichen, bieten sich verschiedene Hängungsstile an, die Ihre Bilder optimal zur Geltung bringen:
Um Bilder an der Wand anzubringen, gibt es verschiedene Hängungsstile (© betz-designmoebel.ch)
Besonders entscheidend ist eine gleichmäßige Verteilung der Bilder an den Wänden, um den Schall möglichst großflächig zu absorbieren.
Möblierung
Eine geschickte Auswahl der Möblierung kann dazu beitragen, die Klangqualität in Räumen zu optimieren und für mehr Ruhe im eigenen Zuhause zu sorgen. Möbel aus weichen Materialien – z. B. Sofas, Sessel und Ottomane mit weichen Polsterungen aus dem Trendmaterial Samt oder dickem Leinen – sind dabei besonders wirksam. Außerdem dienen Bücherregale mit vielen Büchern als akustische Diffusoren, die den Schall zerstreuen und somit den Nachhall reduzieren.
Wie die einzelnen Möbelstücke dabei im Raum arrangiert werden, beeinflusst die Schallabsorption maßgeblich. Am besten sollte man sie so anordnen, dass sie den direkten Weg des Schalls zu harten Oberflächen wie großen Fenstern oder leeren Wänden unterbrechen (z. B. ein gepolsterter Sessel neben einem Fenster).
Deckenabsorber
Die Installation von Deckenabsorbern ist eine hervorragende Methode, um die Raumakustik deutlich zu verbessern – insbesondere in Räumen mit hohen Decken. Diese moderne Akustiklösung reduziert die Reflexion von Schallwellen, was die Klarheit des Klangs verbessert und die Sprachverständlichkeit erhöht.
Deckenabsorber sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Akustikplatten bestehen meist aus schallabsorbierenden Materialien wie Glaswolle oder Schaumstoff und können direkt an der Decke angebracht werden. Hängende Akustikelemente, auch bekannt als “Baffles”, werden von der Decke hängend montiert. Zuletzt sind akustische Deckensegel zu erwähnen, die ebenfalls hängend montiert werden und eine stilvolle Möglichkeit bieten, Schallwellen zu absorbieren.
Zimmerpflanzen
Zimmerpflanzen sind nicht nur ein Blickfang in jedem Zuhause, sondern können auch effektiv zur Verbesserung der Raumakustik beitragen. Durch ihre Blätter und Stämme sind sie in der Lage, Schallwellen erfolgreich zu absorbieren. Nützlich sind dabei vor allem größere Pflanzen mit vielen dichten, fleischigen Blättern (z. B. Sukkulenten) oder mit zahlreichen kleinen Blättern (z. B. Farne als Zimmerpflanzen).
Neben der Auswahl der richtigen Zimmerpflanzen ist auch ihre Platzierung im Raum entscheidend, um unwillkommenen Nachhall zu dämpfen. Durch die Positionierung in Ecken und entlang nackter Wände können Schallwellen effektiver gestreut werden. Größere Gewächse können darüber hinaus als natürliche Barrieren fungieren, die Schallwellen zwischen verschiedenen Bereichen eines Raumes blockieren oder dämpfen. Dies ist besonders nützlich in offenen Wohnbereichen.
Fazit
Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die für eine bessere Raumakustik im eigenen Zuhause sorgen. Von Wohntextilien wie Teppiche, Vorhänge und Kissen über dekorative Elemente wie Akustikbilder, Zimmerpflanzen und Deckenabsorber bis hin zur Möblierung: Es stehen viele Methoden zur Auswahl. Auch die Kombination von mehreren akustisch wirksamen Materialien kann einen unerwünschten Nachhall in den eigenen vier Wänden reduzieren.