Preisanstieg bei Büroflächen

Es ist aktuell ein Paradox zu beobachten, das für das Jahr 2013 zwar einen Anstieg der Mieten für Büros um bis zu 5,9 % ausweist, aber die Nachfrage nach diesen Immobilien als rückläufig deklariert. Der Nachfragerückgang ist allerdings in einer ganz anderen Größenordnung angesiedelt als der Anstieg der Mieten und kann nur als geringfügig bezeichnet werden. Dennoch würde man erwarten, dass bei diesem Plus an Mieten eine der Ursachen darin liegt, dass ein Nachfrageboom besteht. Dem ist aber nicht so, es kann lediglich von einer Konsolidierung gesprochen werden, das heißt, dass die Nachfrage nach Büroraum nicht wie in den Jahren zuvor deutlich gesunken ist. Die Konjunktur hat sich insgesamt ja wieder belebt, und dies bedeutet auch, dass Büros für neue Firmen benötigt werden.

Und hier liegt auch einer der Gründe für die gestiegenen Preise. Alte wie auch "neue" Firmen wollen selbstverständlich dort ihren Firmensitz und natürlich auch ihre Administration haben, wo auch eine gute Infrastruktur vorhanden ist, und wo sie von ihren Kunden auch gut erreicht werden können. Die Sahnestückchen, die sich meistens natürlich direkt in den Innenstädten befinden, dienen einer Firma schließlich auch zur Betonung des Prestiges und als Symbol des Erfolgs. Wer zum Beispiel eine Immobilie zum Kauf in Berlin Mitte oder in der Hamburger HafenCity im Visier hat, stößt dort auf große Konkurrenz, es findet also nahezu ein Gerangel um die begehrten Plätze mit Ausblick und guter Adresse statt. Die Bautätigkeit in Sachen Büroräume ist also keineswegs der Nachfrage gemäß zu verzeichnen, bzw. besteht in den Städten einfach auch eine gewisse Raumnot, die dem Bauen natürliche Grenzen setzt. Wer will denn schon als Start-up oder als etablierte Firma an den Stadtrand ziehen?

Da die Krise den meisten Menschen noch kräftig in den Knochen sitzt, hält sich auch die Neubaufreude in Grenzen. Erst einmal abwarten, denkt sich manch einer, der früher beim Immobilien Kaufen oder in diese Investieren wenig zögerlich war. Warum sollte man etwas bauen, bzw. sich als Investor daran beteiligen, wenn ungewiss ist, ob es ausreichend Mieter bzw. Nutzer auf lange Sicht geben wird? Hier ist noch klar einen Art Nachwehe der Krise zu beobachten, die den vorhandenen Bestand an Bürohäusern zu einem knappen Gut werden lässt. Diejenigen, die also eins der begehrten Büros in Citylage mieten wollen, müssen relativ tief in die Tasche greifen - Tendenz steigend. Vielleicht weicht aber auch die eine oder andere Firma in die Peripherie, wie man es bei den privat genutzten Immobilien bereits beobachten kann?