Immobilien sind ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens. Schließlich benötigt jeder Mensch Wohnraum. Die Immobilienbranche boomt und damit verbunden sind auch die Jobangebote in den letzten Jahren vielfältiger geworden. Wer sich für einen Einstieg in die Branche interessiert, muss nicht zwingend Erfahrung in dem Bereich haben, auch als Quereinsteiger hat man auf dem Markt gute Chancen.
Welche Voraussetzungen müssen für einen Quereinstieg in die Immobilienbranche erfüllt werden?
Die wichtigsten Voraussetzungen für einen Quereinstieg in die Immobilienbranche sind ein großes Interesse an der Tätigkeit und soziale Kompetenzen. Wer im Immobilienbereich arbeitet, hat direkten Kontakt zu Käufern und Verkäufern sowie Eigentümern und Mietern. Ebenso wichtig sind Marktkenntnisse. Die Branche ist schnelllebig und auch die beste Ausbildung vermittelt nur grundlegende Kenntnisse. Quereinsteiger können aber durchaus von ihrer Berufserfahrung beziehungsweise ihren Kenntnissen aus der vorherigen Ausbildung profitieren.
Wer zuvor zum Beispiel in einem Unternehmen im Bereich Finanzen tätig war, kennt sich bereits mit Finanzierungsformen und Wertanalysen aus. Eine kaufmännische Ausbildung oder ein betriebswirtschaftliches Studium dienen als Grundlage für die Bereiche Verwaltung und Buchhaltung. Handwerkliche und technische Berufe bieten wiederum die ideale Basis für eine Tätigkeit als Hausmeister. Letztlich kommt es also nicht darauf an, was man vorher gelernt hat, sondern wie man es bei der neuen Tätigkeit anwenden kann.
Welche Berufe gibt es im Immobilienbereich?
Mit der Immobilienbranche verbinden die meisten Menschen den Beruf des Immobilienmaklers. Tatsächlich handelt es sich dabei aber um einen Beruf, der in Deutschland nicht gesetzlich geregelt ist. Es gibt jedoch verschiedene Aus- und Weiterbildungen, die hierzulande offiziell anerkannt sind. Eine solche Weiterbildung im Bereich Immobilien ermöglicht interessierten Personen einen Quereinstieg in die Immobilienbranche.
1. Immobilienkaufmann/-frau
Die Ausbildung zum/zur Immobilienkaufmann/-frau ist durch die IHK (Industrie- und Handelskammer) geregelt. Es handelt sich um eine umfassende Ausbildung, die mit einem offiziell anerkannten Abschluss und Zertifikaten abschließt.
Wer eine abgeschlossene Berufsausbildung hat oder mindestens eine dreijährige Berufserfahrung in einem kaufmännischen Bereich vorweisen kann, hat die Möglichkeit, sich innerhalb von zwei Jahren zum/zur Immobilienkaufmann/-frau umschulen zu lassen und die entsprechende IHK-Prüfung abzulegen.
Immobilienkaufleute kaufen, verkaufen, verwalten, vermieten, verpachten und vermitteln Immobilien verschiedenster Art. Im Rahmen der Weiterbildung erwerben die Auszubildenden umfassende Kenntnisse in den zahlreichen Aufgabenbereichen der Immobilienwirtschaft. Anschließend eröffnen sich ihnen interessante Jobchancen in einer boomenden Branche.
2. Immobilienökonom/-in
Wer über ein Universitäts- oder Fachhochschulstudium – idealerweise in den Fachrichtungen Bau- und Versorgungsingenieurwissenschaften, Architektur, Geographie, Jura, Wirtschaftsingenieurwissenschaften oder Wirtschaftswissenschaften – verfügt, kann sich zum/zur Immobilienökonom/-in weiterbilden lassen. Auch hier ist eine vorherige Berufsausbildung im kaufmännischen Bereich einschließlich einiger Jahre Berufserfahrung von Vorteil.
Die Weiterbildung zum/zur Immobilienökonom/-in qualifiziert zu Führungstätigkeiten in der Immobilienbranche. Der Unterricht umfasst neben Fachkenntnissen in der Immobilienwirtschaft auch Finanzen und somit die Finanzierung von Immobilien.
Berufe, die Absolventinnen und Absolventen nach der Weiterbildung anstreben, sind zum Beispiel Führungs- und Fachkräfte in Hausverwaltungen, Immobiliengesellschaften, Bausparkassen, Maklerbüros oder Wohnbauunternehmen.
3. Hausbetreuer/-in
Die Aufgabe des Hausbetreuers besteht darin, für mehr Sauberkeit und Sicherheit zu sorgen. Damit tragen Hausbetreuer/-innen zu einem höheren Komfort einer Immobilie bei. In ihrer Funktion als Concierge helfen Hausbetreuer und Hausbetreuerinnen, bestehende Mieter/-innen an das Haus zu binden sowie neue zu gewinnen. Im Rahmen einer Weiterbildung zum/zur Hausbetreuer/-in für Sicherheit und Service werden unter anderem Kenntnisse zu den Themen Besorgungs- und Servicedienstleistungen sowie Sicherheit vermittelt.
Um an der Weiterbildung teilnehmen zu können, benötigen die Interessenten berufliche Erfahrungen oder eine Berufsausbildung im Dienstleistungsbereich. Mit Concierge Provider Service-Unternehmen entwickelt sich aktuell ein neuer Sektor im Immobilienbereich. Deshalb sind Concierges, Hausversorger/-innen sowie Hausbesorger/-innen zunehmend gefragt.
4. Hausmeister/-in
Neben Hausbetreuern gibt es nach wie vor das klassische Berufsbild des Hausmeisters. Der Hausmeister wird häufig nicht direkt mit dem Immobilienbereich in Verbindung gebracht. Dabei hat gerade er mit dem Gebäude viel zu tun.
Die Aufgaben sind vielfältig und hängen von der jeweiligen Immobilie ab. Zu den wichtigsten Tätigkeiten zählen Instandhaltungsmaßnahmen, die der Hausmeister oder die Hausmeisterin entweder selbst durchführt oder für die er externe Mitarbeiter beauftragt. Aber auch die Gartenpflege sowie Reinigungs- und Wartungsarbeiten gehören zum Aufgabenbereich eines Hausmeisters. Viele Hausmeister/-innen sind darüber hinaus für die Gebäudesicherheit zuständig.
Wer sich für einen Quereinstieg als Hausmeister/-in interessiert, benötigt eine Berufsausbildung oder Berufserfahrungen im technischen oder handwerklichen Bereich. Des Weiteren können Kenntnisse in den Bereichen Service und Datenverarbeitung von Vorteil sein.
5. Sachbearbeiter/-in
Häufig wird Wohnungs- und Mieteigentum von Fachkräften verwaltet, die speziell geschult wurden. Dabei handelt es sich um Sachbearbeiter/-innen, die in der Hausverwaltung arbeiten. In der entsprechenden Weiterbildung zum/zur Sachbearbeiter/-in für die Hausverwaltung werden organisatorische sowie rechtliche Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt.
Wer sich für diese Weiterbildung interessiert, sollte über einen technischen oder kaufmännischen Berufsabschluss verfügen oder praktische Erfahrungen in der Immobilien- oder Bauwirtschaft mitbringen. Beschäftigungsmöglichkeiten finden die Absolvent/-innen unter anderem bei Immobilien- und Wohnungsbaugesellschaften, Immobilien- und Hausverwaltungen oder Wohnungsgenossenschaften.
Wie lässt sich eine Weiterbildung im Immobilienbereich finanzieren?
Viele Menschen fürchten die Kosten eines Quereinstiegs in die Immobilienbranche beziehungsweise der damit zusammenhängenden Weiterbildungen. Häufig gibt es jedoch Fördermöglichkeiten. Der Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit zählt zu den bekanntesten Arten der Finanzierung. Mit diesem werden sowohl die Gebühren für ein Seminar als auch andere Kosten, die mit der Teilnahme zusammenhängen, übernommen. Dazu zählen zum Beispiel Fahrtkosten, Kosten für Kinderbetreuung sowie für die Unterbringung und Verpflegung bei auswärtigen Fortbildungen.
Ob der Bildungsgutschein gewährt wird, liegt im Ermessen der Arbeitsagentur oder des zuständigen Jobcenters. In jedem Fall muss es sich um offiziell anerkannte Weiterbildungen handeln. Diese werden von vielen Bildungsträgern heute angeboten. Wichtig: Der Bildungsgutschein besitzt eine Gültigkeit von drei Monaten und darf ausschließlich für die jeweilige Weiterbildung eingesetzt werden.
Fazit: Immobilienbranche ist für Quereinsteiger offen
In der Immobilienbranche sind Quereinsteiger willkommen. Dies liegt daran, dass der Markt äußerst dynamisch ist und sich schnell verändert. Neben dem typischen Berufsbild des Immobilienmaklers bieten sich interessierten Personen zahlreiche weitere Möglichkeiten für einen Quereinstieg.
Eine davon ist der/die Immobilienkaufmann/-frau. Ob in der Verwaltung oder im Verkauf – ohne Immobilienkaufleute geht es in der Immobilienwelt nicht. Weitere interessante Berufe sind Hausmeister/-innen und Hausbetreuer/-innen. Diese sind je nach Aufgabenfeld sowohl für die Reinigung der Immobilien als auch für deren Sicherheit zuständig. Darüber hinaus finden sich immer mehr Sachbearbeiter/-innen in der Hausverwaltung. Wer eine Weiterbildung in den genannten Berufen anstrebt, bringt idealerweise eine kaufmännische, technische Berufsausbildung und Berufserfahrung mit.
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