Stichwort Eigenheim. Zwischen Vorfreude und Sorge.

  • 19.02.2017

    Stichwort Eigenheim. Zwischen Vorfreude und Sorge.

  • Zuhause - Eigenheim Abbildung 1: Wer sich den Traum vom Eigenheim erfüllen möchte, der muss auch Mut beweisen, denn ein großer Schuldenberg kann einem schnell den Schlaf rauben, wenn die Abbezahlung der Kredite nicht von vornherein gut durchdacht ist.

    Die Gefühle, die mit der Anschaffung eines Eigenheims verbunden sind, könnten vermutlich ambivalenter nicht sein: Einerseits freut man sich darauf, die sprichwörtlichen eigenen Wände zu beziehen und sie irgendwann – nach Abbezahlung der Kreditraten – auch mit Fug und Recht sein Eigen nennen zu können. Auf der anderen Seite aber schwingt eben dieser Risikofaktor „Finanzierung“ mit. Wie muss richtig kalkuliert werden, damit der Traum vom Eigenheim nicht zum Schulden-Albtraum wird? Die wichtigsten Punkte, damit die Sorge bei der Eigenheimfinanzierung verfliegen kann, verrät dieser Beitrag.

    Alarmierend!? Die Zahl der Privatinsolvenzen steigt

    Die Sorge, ob das Eigenheim langfristig bezahlbar bleibt, haben viele. Noch mächtiger wird eben diese Sorge vor allem auch mit Blick auf diese alarmierenden Zahlen: „Obwohl es der deutschen Wirtschaft gut geht, melden weiterhin viele Verbraucher Privatinsolvenz an. Sie verlieren den Überblick über ihre Finanzen, werden ihren Rechnungen nicht mehr Herr. 78.200 Verbraucher sind im vergangenen Jahr in die Insolvenz gegangen – gerade einmal zwei Prozent weniger als 2015.“ Mit Blick auf das Jahr 2016 ist die Überschuldung von Privatpersonen laut Schuldneratlas bereits zum dritten Jahr in Folge im Steigen begriffen.
    Menschen, die vor der Entscheidung für eine Immobilie stehen und eben diese Zahlen als alarmierend und beunruhigend einschätzen, denen sei gesagt: Es ist nicht etwa der Jobverlust schuld daran, dass Verbraucher in die Überschuldung geraten. Es ist eher das sogenannte „unkontrollierte Konsumverhalten“, das dazu beiträgt, dass Verbraucher mehr ausgeben, als sie zum Ausgeben haben. Ganz häufig auch wird im Zusammenhang mit dem Thema Überschuldung die Altersarmut genannt. Gerade diejenigen, die während der Berufstätigkeit nicht noch zusätzlich privat vorgesorgt haben, oder gar lange Zeit nicht in die Rentenversicherung eingezahlt haben, laufen Gefahr, in die Schuldenfalle zu rutschen.

    Die Lösung bei Immobilienwunsch: eine transparente Kalkulation

    Natürlich ist heutzutage niemand mehr davor gefeit, nicht seinen Job zu verlieren. Das ist und bleibt ein vergleichsweise unkalkulierbares Risiko von dem man sich aber nicht jegliche Zukunftsplanung verbauen lassen sollte. Ganz im Gegenteil! Mit diesen Grundregeln von Verivox.de fußt eine Finanzierung auf einem soliden Fundament:

    1. „Bevor mit Hilfe des Finanzierungsrechners verglichen wird, sollte das ganz persönliche Budget ermittelt werden. Dabei ist es ratsam, die Haushaltskasse und die Ersparnisse nicht bis zum letzten Cent auszureizen, um auch später noch auf ungeplante Ausgaben oder etwa erhöhte Zinsen bei der Anschlussfinanzierung reagieren zu können.
    2. Ferner sollten die Reserven (mindestens 15 – 20 Prozent) auch die späteren Makler-, Notar- und Grundbuchkosten decken.
    3. Und letztlich können bei großen Summen auch die dritte und vierte Stelle nach dem Komma erhebliche Auswirkungen auf die Finanzierung haben.“

    Diese Eventualitäten sollten beachtet werden

    Familie
    Abbildung 2: Die Gründung einer Familie kann die Finanzen ganz schön durcheinander wirbeln.
    Krankheit
    Abbildung 3: Auch Krankheiten oder Unfälle können die finanzielle Situation schnell um 180 Grad verändern.

    Der Blick in die Zukunft ist sicherlich vergleichsweise schwer. Wie bereits angesprochen, kann heutzutage keiner mehr wirklich davon ausgehen, dass ein Job „sicher“ ist. Wichtig ist jedoch, vorauszuplanen und ggf. abzusichern, was sinnvoll, wirtschaftlich und machbar ist. Die folgende Tabelle zeigt, welche Schlaglöcher auf dem Weg zum Eigenheim drohen können.

      Tipp Weitere Optionen
    Was passiert, wenn Nachwuchs ansteht? Zu Beginn der Finanzierung sollte die Tilgungsrate höher angelegt werden. So kann dann, wenn vorübergehend ein Verdiener ausfällt, die Rate entsprechend gesenkt werden. Ist geplant, dass es auf absehbare Zeit nur einen Verdiener gibt, der den Mammut-Anteil der Finanzierung stemmen muss, kann es sinnvoll sein, eine sogenannte Risikolebensversicherung abzuschließen – für den Fall, dass der Hauptverdiener unplanmäßig ausfällt.
    Was tun, wenn Krankheit oder Arbeitslosigkeit die regelmäßigen Zahlungen wanken lassen? Auch an dieser Stelle ist es sinnvoll, immer dann mehr zu bezahlen, wenn das eben finanziell auch machbar ist. So kann in Krisenzeiten auf eine minimalere Rate reduziert werden, ohne dass die Laufzeit sich drastisch ändert. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann eine sinnvolle Ergänzung im Versicherungsportfolio sein. Diese verringert die finanziellen Einbußen, falls durch eine Krankheit der Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann.
    Was passiert, wenn eine große Reparatur ansteht? Ein Haus-Konto ist immer dann eine sinnvolle Option, wenn es sich nicht etwa um einen Neubau handelt, sondern vielleicht ein altes Schmuckstück ersteigert wurde und nun Kosten für Renovierungen oder Sanierungen anstehen. Ein Haus-Konto ist immer dann eine sinnvolle Option, wenn es sich nicht etwa um einen Neubau handelt, sondern vielleicht ein altes Schmuckstück ersteigert wurde und nun Kosten für Renovierungen oder Sanierungen anstehen.

    So klappt es auch in schwierigen Zeiten mit der Immobilienfinanzierung

    Tendenziell lassen sich aus diesen – durchaus nicht unüblichen „Schlaglöchern des Lebens“ bereits einige grundlegende Tipps ableiten:

    1. Die Tilgungsrate sollte gerade zu Beginn möglichst hoch angesetzt werden, damit zum Beginn der Finanzierung deutlich sichtbare Resultate bei der Rückzahlung zu verbuchen sind. Passiert dann etwas Unvorhersehbares, sind Banken tendenziell eher dazu bereit, auch ohne Vereinbarung Raten anzupassen.
    2. Es sollte nicht das ganze mögliche Finanzvolumen in die Finanzierungsrate fließen. Wer über einen langen Zeitraum hinweg ständig sparen muss, dem schlägt das auch auf den Zufriedenheitsindex. Wenn das Abbezahlen des Eigenheims zur Qual wird, leidet auch die Lebensqualität.
    3. Wer glaubt, ein Eigenheim sichert ein gutes Auskommen im Alter, der irrt. Heutzutage braucht es in jedem Fall noch weitere, zusätzliche Absicherungen, um den Lebensstandard auch im Alter halten zu können – und das obgleich die Immobilienpreise ganz offensichtlich anziehen.

    Abbildung 1: pixabay.com © 13902 (CC0 Public Domain)
    Abbildung 2: pixabay.com © miapowterr (CC0 Public Domain)
    Abbildung 3: pixabay.com © 27707 (CC0 Public Domain)

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