Ein Haus, das nicht aktiv beheizt werden muss: das ist wohl der Traum eines jeden Hauseigentümers. Am nächsten kommen Sie diesem Traum mit einem Passivhaus – hier erfolgt die Beheizung fast allein durch passive Energiequellen. Das aktive Heizsystem kann auf ein Minimum reduziert werden, weil sich der Wärmehaushalt selbst reguliert. Damit dies möglich wird und die Wärme nicht einfach zum Fenster raus verschwindet, kommt der Wärmedämmung der Fassade und der Wärmedämmung des Fensters eine große Bedeutung zu.
Das Thema Wärmedämmung ist für jeden Hausbesitzer von Interesse, doch für Besitzer von einem Passivhaus ganz besonders. Das ganze Konzept basiert schließlich darauf, dass die im Haus befindliche Wärme nicht an die Außenwelt verloren geht. Einen besonderen Problemfall stellen die Fenster eines Gebäudes dar: Durch einfach verglaste oder andere schlecht gedämmte Fenster geht ein erheblicher Wärmeanteil verloren – ungefähr 15 Prozent. Damit die Fenster nicht die thermische Schwachstelle in einem anderweitig gut gedämmten Haus darstellen, sollten diese den Anforderungen an ein Passivhaus entsprechen. Dafür ist ein Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) von maximal 0,8 W/(m2K) erforderlich.
Um die hohen Anforderungen erfüllen zu können, besitzen Fenster in einem Passivhaus eine Dreifach-Wärmeschutzverglasung und besonders gedämmte Fensterrahmen. Die gute Wärmedämmung wird durch die Füllung der Scheibenzwischenräume mit Gas und die Metallbeschichtung der Scheiben erreicht. Die Dämmwerte verbessern sich, da das Gas eine geringere Wärmeleitfähigkeit als die Glasscheiben aufweist. Durch die (möglichst) große Fläche der Fenster können die Wärmeverluste im Winter durch den Lichteinfall kompensiert werden. Damit das Licht effektiv zur Erhöhung der Raumtemperatur beiträgt, sollten Sie auf den Energiedurchlassgrad (g-Wert) Ihrer Passivhausfenster achten. Ein g-Wert von 0,6 - der gemäß EnEv 2014 maximal zulässig ist – bedeutet beispielsweise, dass 60 Prozent der eingestrahlten Energie in den Raum gelangen. Der g-Wert ist dabei von der Beschichtung des Fensters abhängig.
Durch die Anschaffung von Passivhausfenstern können Sie Heizkosten sparen, das Wohngefühl steigern und abgestrahlte Wärme von Personen und Geräten „nutzen“. Aufgrund der guten Wärmedämmung Wärmedämmung sinkt die Raumtemperatur selbst bei frostigen Außentemperaturen nicht unter 16 Grad Celsius. Damit die genannten Vorteile Realität werden, sollte der Einbau der Fenster durch einen kompetenten Fachpartner erfolgen. Denn ein fehlerhafter Einbau birgt große Risiken: so können erhebliche Wärmebrücken entstehen, wenn der Anschluss nicht luftdicht erfolgt ist. Dadurch ist die Wirksamkeit der Wärmedämmung gemindert, sodass im Extremfall die Anforderungen an ein Passivhaus nicht mehr erfüllt werden können.
Funktioniert die Wärmedämmung wie vorgesehen, kann nicht nur abgestrahlte Wärme effektiv genutzt werden. Vor allem die Wärme der Sonnenstrahlen stellt eine natürliche und kostenlose Energie- beziehungsweise Wärmequelle dar. Am Effektivsten ist es- aufgrund der optimalen Sonneneinstrahlung - das Passivhaus nach Süden auszurichten. Hier kann durch eine Vollverglasung der Sonneneinfall maximal genutzt werden. Dies ist besonders im Winter von großer Bedeutung.
Laut einer Studie des Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung Nordrhein-Westfalen machen die Fenster 10 Prozent der Bauwerkskosten an einem Passivhaus aus. Die Preise für günstige Passivhausfenster beginnen bei 250 Euro für den Quadratmeter. Durch den von der KfW vergebenen „Energieffizient Bauen“-Kredit, können Sie Ihren finanziellen Spielraum erweitern: die maximale Kredithöhe beträgt pro Wohneinheit 50.000 Euro. Mit dieser Summe wird der Bau von einem Passivhaus und all seinen baulichen Maßnahmen ermöglicht. So können Sie auch die Wärmedämmung Ihrer Fassade und/oder Ihres Daches realisieren.