Wie lässt sich dem Wertverlust von Immobilien entgegenwirken?

Eine gängige Annahme ist, dass Immobilien eine besonders sichere Geldanlage seien, da sie nicht an Wert verlieren. Das ist so natürlich nicht ganz richtig. Auch bei Immobilien gibt es gewisse Faktoren, die zu einer Wertminderung beitragen. Allerdings ist ein kompletter Wertverlust bei Immobilien doch unwahrscheinlich. Besitzer können den Faktoren, die einen Verlust des Immobilienwerts bedingen, teilweise entgegenwirken. Was für einen Wertverlust bei Immobilien verantwortlich ist und wie dem entgegengetreten werden kann, zeigt dieser Beitrag.

Neben der Aufteilung und Ausstattung einer Immobilie kann die reine Nutzung den Wert erheblich beeinflussen. Eine gute Pflege wirkt dem entgegen.

Wertminderung durch Nutzung der Immobilie

Wer ein Haus oder eine Eigentumswohnung bewohnt, mindert automatisch den Wert der entsprechenden Immobilie. Das gilt sowohl für selbst bewohnte Immobilien als auch für solche, die vermietet sind. Das Stichwort lautet hier Altersabschlag. Spezielle Gutachter ermitteln diesen Abschlag und können so ziemlich genau den realistischen Verkehrswert einer Immobilie bestimmen. Nicht nur für Besitzer, die ihre Immobilie verkaufen wollen, ist es wichtig, den Altersabschlag zu kennen. Jeder, der mit Immobilien zu tun hat, sollte sich über den Wert und wie Wertminderung informieren.

Wie lässt sich dem entgegenwirken?

Immobilienbesitzer haben auf diesen Faktor mit den größten Einfluss. Denn durch regelmäßige Pflege und Instandhaltung lässt sich der Wertverlust in diesem Bereich stark minimieren. Auch Mängel sind hier ein Stichwort. Reparaturen sollten zeitnah durchgeführt werden, sodass Mängel beseitigt sind. Das steigert den Restwert der Immobilie.

Die Inflation hat Einfluss auf den Immobilienwert
Bei einer Inflation verliert das Geld an Kaufkraft und somit an Wert. Das bedeutet, dass eine Inflation in erster Linie Einfluss auf Geldwerte hat. Doch auch Sachwerte sind betroffen. Dementsprechend besteht ein Zusammenhang von Inflation und Immobilien. Eine Wertminderung tritt vor allem dann auf, wenn die Immobilie keine Einnahmen generiert. Wer also selbst in seinem Eigenheim oder seiner Eigentumswohnung lebt, wird einen Wertverlust erleben.

Wie lässt sich dem entgegenwirken?
Glücklicherweise sind Immobilienbesitzer in der Position, ein knappes Gut zu besitzen. Ähnlich wie Öl und Gold gehören auch Immobilien zu den Gütern, deren Ressourcen nicht unendlich vorhanden sind. Deshalb können Verkäufer relativ hohe Immobilienpreise ansetzen, unabhängig von der aktuellen Inflationsrate. Wer seine Immobilie außerdem vermietet hat, gewinnt doppelt. Durch höhere Mieteinnahmen lassen sich die Verluste durch Inflation ausgleichen.
 

Innenstadtlage, ruhige Seitenstraße, fußläufiger Supermarkt … das alles beeinflusst den Wert eines Hauses oder einer Wohnung.

Eine veränderte Lage verändert den Wert

Nicht umsonst heißt es, dass die Lage mitunter der wichtigste Faktor bei der Wahl einer Immobilie ist. Denn eine gute Lage garantiert höhere Preise für das gleiche Objekt. Verändert sich nun die Lage im Laufe der Zeit, verändert das auch den Wert der Immobilie. Diese Veränderung kann sich in beide Richtungen auswirken. Folgende Lageveränderungen haben Einfluss auf den Wert der Immobilie:

•    Neubau von Eisenbahnstrecken, Flughäfen etc.
•    Rodung von Wald, um Platz für Neubauten zu schaffen
•    Wegfall von Arbeitsplätzen durch Schließung von Geschäften, Fabriken und ähnlichem
•    Neubau von Bars, Discotheken, Einkaufszentren und Restaurants
•    Mängel an Gebäuden in der direkten Nachbarschaft

Der Wert wird beispielsweise gemindert, wenn Arbeitsplätze wegfallen. Der Bau eines Flughafens in  der unmittelbaren Nähe wirkt sich meist ebenfalls schlecht auf den Immobilienwert aus, da hier mit Lautstärke und Emissionen zu rechnen ist. Ein neuer Flughafen am anderen Ende der Stadt dagegen wirkt sich eher positiv als negativ aus. Auf der anderen Seite kann sich der Neubau von Bars und Restaurants durchaus positiv auswirken, wenn die Zielgruppe der Wohngegend vorrangig junge Leute und Studierende sind. Hier ist es wichtig, den Einzelfall anzuschauen.

Wie lässt sich dem entgegenwirken?

Möchte ein Immobilienbesitzer sich gegen den Neubau von Wohngebäuden, Fabriken, Einkaufszentren und anderem wehren, gibt es tatsächlich eine Möglichkeit. Oft gibt es Bürgerbegehren oder Bürgerentscheide, um gegen solche Pläne vorzugehen. Abgesehen davon sind die Möglichkeiten gering. Es macht in diesen Fällen Sinn, sich um andere Faktoren zu bemühen, die sich eher beeinflussen lassen.

Finanzielle Belastungen führen zu einem Wertverlust

Wenngleich viele Menschen Immobilien als Kapitalanlage kaufen, werden häufig Kredite aufgenommen, um den Immobilienkauf zu finanzieren. Diese Kredite und weitere Belastungen können zu einer Wertminderung bei der Immobilie führen. Vor allem beim Verkauf von Immobilien kommt es dazu, dass sie Belastungen, wie beispielsweise eine Grundschuld, den Kaufpreis mindert. In der Regel ist es jedoch so, dass die Belastungen während eines Verkaufs abgelöst werden müssen. Das heißt, dass ein Teil des Kaufpreises dazu verwendet wird, die Belastungen zu tilgen. Der Verkäufer erhält also am Ende automatisch weniger Geld aus seinem Verkauf.

Wie lässt sich dem entgegenwirken?

Als Immobilienbesitzer ist es ratsam, eine Wohnung oder ein Haus erst zu verkaufen, wenn es keine laufenden Belastungen mehr gibt. Das kann unter Umständen dazu führen, dass der Verkauf wesentlich später stattfindet als ursprünglich geplant. Es bedeutet aber auch, dass der Verkäufer am Ende den gesamten Kaufpreis abzüglich aller Kosten behalten darf. Wer mit dem Verkauf nicht warten kann oder möchte, sollte sich über die Vorfälligkeitsentschädigung beim Kreditgeber informieren. Denn wenn jemand einen Kredit vor Ende der Laufzeit tilgen möchte, kostet das eine Gebühr. Ist diese Sondertilgung möglich, kann danach der tatsächliche Verkehrswert als Kaufpreis angesetzt werden.
 

Der aktuelle Wert einer Immobilie ist vor allem für Käufer und Verkäufer interessant. Denn daran bemisst sich der endgültige Kaufpreis.

Faktoren, die den Wert nicht mindern

Neben den soeben genannten Faktoren gibt es natürlich Punkte, die den Wert einer Immobilie nicht senken oder ihn sogar steigern. Ist eine Wohnung beispielsweise bereits vermietet, muss das keinen Wertverlust zur Folge haben. Gerade Käufer, die eine Kapitalanlage suchen, freuen sich, wenn es bereits zuverlässige Mieter in der Immobilie gibt, welche einen Mietpreis nah am Mietpreisspiegel bezahlen. Der einzige Faktor, der hier zu einem Wertverlust beiträgt, sind Wohnrechte auf Lebenszeit. Denn diese verhindern, dass der neue Besitzer in absehbarer Zeit in seine Wohnung oder sein Haus einziehen kann. Der Kaufpreis leidet unter solchen Wohnrechten.

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