Nicht nur für die Amerikaner sind Immobilien wie ein Mietobjekt oder ein Familienheim eine große Einzelinvestition. Langfristig gesehen zählen sie zu den sichersten Investitionen, die allerdings auch mit hohen Anschaffungskosten verbunden sind und teilweise auch noch durch ein Zinsdarlehen finanziert werden müssen. Anleger können stattdessen auch Optionen auf Immobilien erwerben. Wer die Gewinne bei einer Investition in Immobilien genauer ansieht, wird feststellen, dass sich z.B. der Wert einer zwei Zimmer Wohnung in fünf Jahren verdreifachen kann, also von 100.000 Euro auf 300.000 Euro. Obwohl das natürlich ein wunderbares Beispiel ist, muss man sich auch über die Ausgaben bewusst sein. Dazu zählen die Finanzierungskosten für den Kauf der Immobilie, die monatlichen Zinsen, Grundsteuern und Versicherungen, sowie ggf. die Provisionen an die Immobilienagenturen oder Agenten, von Wartungen und Reparaturen komplett abgesehen. Der realistische Wert wird unter Berücksichtigung dieser Faktoren also deutlich reduziert. Auch muss man beachten, dass eine neue Autobahn oder auch eine höhere Kriminalität in der Gegend, die Immobilie abwerten wird. Immobilienoptionen oder Real Estate Options sind deshalb eine interessante Alternative, da es sich dabei um eine günstigere Möglichkeit handelt, im Immobilienmarkt zu investieren.
Was ist eine Real Estate Option?
Real State Option bedeutet eine befristete Option auf eine Immobilie. Der Eigentümer räumt einem Kaufinteressenten (meistens dem Mieter) das Recht ein, die Immobilie zu einem späteren Zeitpunkt und zu einem festgesetzten Preis zu erwerben. Im Prinzip handelt es sich dabei um einen Mietkauf, aber es kann sich bei den Kaufinteressenten auch um Bauträger handeln, sowie um Investoren, da die Real Estate Optionen günstige Handelsvorteile mit sich bringen, sowie auch viel mehr Flexibilität im Vergleich zum traditionellen Handel mit Immobilien. Für das Recht auf eine Immobilien Option wird an den Verkäufer eine Optionsprämie bezahlt. Das Konzept der Optionen dürfte vielen Investoren vom Aktien- oder Forexhandel bekannt sein, wobei sich die besten Trends allerdings durch eine gute Forex Charts Software viel leichter herausfiltern lassen, als beim Immobilienmarkt.
Wenn z.B. ein Bauherr 100.000 Euro zur Verfügung hat und ein Grundstück für 250.000 Euro kaufen will, dann muss das Risiko gut abgewägt werden. Dabei ist darauf zu achten, ob man als Bauunternehmer überhaupt den Restbetrag durch Bankkredite oder andere Quellen finanzieren kann und vor allem auch in welcher Zeit, da auch noch Genehmigungen eingeholt werden müssen. Eine Immobilien Option ist angebracht, falls es noch andere Interessenten gibt und das Grundstück den Aufwand wert ist. Gegen die Optionsprämie oder eine vertraglich abgesicherte Gegenleistung wird ein Vertrag auf die Real Estate Option abgeschlossen und dadurch kann der Kaufpreis für eine Immobilie über den Zeitraum der Vertragsdauer gesenkt werden. In der Regel handelt es sich dabei um eine Zeitspanne von sechs Monaten.
Wie sicher sind die Immobilien Optionen?
Im Prinzip kann bei den Immobilien Optionen nicht viel passieren, denn wenn der zukünftige Bauherr seine Kredite erhält, dann kann er auch die Immobilienoption ausüben. Die Optionsprämie braucht nicht zurückerstattet werden und der Bauherr kauft das Grundstück Monate später, zum ausgemachten Preis. Hat das Bauunternehmen allerdings Probleme und will die Optionsprämie nicht verlieren, dann kann er sie je nach Vertrag an eine andere Partei verkaufen, die dann die erworbene Immobilien Option ausüben kann und dem Verkäufer den vereinbarten Preis bezahlt. Ein interessantes Szenario ist auch, wenn die Grundstückspreise in dieser Gegend in den nächsten Monaten stark in die Höhe gehen und der Bauherr davon profitieren kann. In diesem Fall kann er die Immobilie günstiger kaufen und das Grundstück dann zu einem höheren Preis wieder verkaufen. Das Schlimmste was mit einer Immobilien Optionen passieren kann ist eigentlich nur, wenn der zukünftige Käufer den Kauf nicht finanzieren kann und auch keinen anderen Interessenten für die Real Estate Option auftreibt. Läuft die Option ab, dann verliert der Kaufinteressent die Prämie und der Verkäufer kann sich nach einem neuen Käufer umsehen.
Was die Sicherheit der Immobilienoptionen angeht, so müssen beide Parteien sicherstellen, dass es sich dabei um einen wirklich fairen Optionsvertrag handelt, von dem der Verkäufer und der Kaufinteressent profitieren können. Im Fall von Verzug durch den Verkäufer der Option, muss der Käufer eine Klage einreichen. Investoren in Immobilienoptionen sollten auch auf die Gebühren für juristische Dienstleistungen achten, sowie natürlich auch die Ausarbeitung und Registrierung vom Optionsvertrag nicht außer Acht lassen. Außer den persönlichen Daten muss der Vertrag die Objektdetails beinhalten, die Vertragsdauer die in der Regel 6 Monate ist), sowie natürlich auch den vereinbarten Verkaufspreis und die Optionsprämie, die am Handelstag fällig ist und auch nicht rückerstattet wird.
Fazit
Es muss sich bei den Immobilien Optionen also nicht unbedingt nur um den typischen Mietkauf handeln, da es auch Alternativen gibt, die allerdings zumindest im deutschsprachigen Raum noch nicht sehr verbreitet sind. Inwiefern sich die Investition in Immobilien rentiert, hängt nicht nur vom Objekt ab, sondern langfristig gesehen auch von der Lage. Kommt es beispielsweise zum Bau einer neuen Autobahn oder zu einer gesteigerten Kriminalität in der Gegend, dann fällt auch der Wert der Immobilien, egal ob sie mit der Real State Option erworben wurde oder nicht. Gegebenenfalls hat man das Glück, dass sich die negativen Faktoren im Zeitraum von den Optionsverträgen schon eindeutig identifizieren lassen, so dass man auch noch rechtzeitig einen Rückzieher machen kann.